Schüleraustausch Polen - Auschwitz
- In Auseinandersetzung mit der Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft gestalten –
Seit Mai 2002 bereichern deutsch-polnische Begegnungen zwischen Schülern unseres Gymnasiums und einer Schule in Oswiecim (Auschwitz) das Leben am staatlichen Gymnasium in Annaberg.
Der Gedanke, nach Oswiecim zu fahren, wurde in einem Leistungskurs Geschichte geboren. In Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen und durch viel Engagement von Lehrern und Pfarrern beider Schulen reifte das Projekt zu dem, was es heute ist:
Im Mittelpunkt der Schülerbegegnungen steht die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dies zeigt sich insbesondere in den Exkursionen zu den Gedenkstätten in Deutschland, aber vor allem auch in der Besichtigung des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers in Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. Doch soll auch der Blick nach vorn gerichtet werden. Im Wechsel treffen sich die Gruppen einmal in Deutschland und dann in Polen. Dabei gehen deutsche und polnische Schüler aufeinander zu, lernen mit- und voneinander, haben sehr viel Spaß und bauen so nicht nur Sprachbarrieren, sondern auch Vorurteile ab. Gemeinsame Exkursionen, wie nach Krakau, in das Salzbergwerk nach Wieliczka, nach Berlin, Weimar, Dresden oder in die Sächsische Schweiz, aber auch die Übernachtung in Gastfamilien bringen die Schüler einander näher.
Die Schule in Oswiecim befindet sich in Trägerschaft der katholischen Kirche und gehört dem Salesianerorden an. Dieser wurde im 19. Jahrhundert von dem italienischen Priester Don Bosco gegründet. Er unterstützte Kinder armer Familien, las sie von der Straße auf , stillte ihren Hunger, ließ sie praktisch ausbilden und schuf somit eine entscheidende Grundlage zur Absicherung ihres Lebensunterhaltes. Dieser Gedanke prägt die Schule auch heute noch und spiegelt sich in ihrer Gliederung und in ihrem Alltag wider: Die Schüler am Salesianum leben wie in einer großen Familie mit gemeinsamen Mahlzeiten, Andachten und Gottesdiensten. Berufsschule, Gymnasium und Lyzeum befinden sich unter einem Dach.
Viele Eindrücke, neue Erfahrungen und Kontakte, die zum Teil über die Schulzeit hinaus halten, bestätigen die Umsetzung des eigentlichen Gedankens dieser Begegnungen.
Im September 2007 würdigte das Netzwerk für Demokratie und Courage im Landkreis Annaberg dieses Projekt mit der Verleihung der Urkunde "Schule der Toleranz".
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