Qualitätssiegel für Berufs- und Studienorientierung 2023


Schule für sehr gute Berufs- und Studienorientierung ausgezeichnet


Am 24.03.2023 fand die feierliche Verleihung des 4. Qualitätssiegels  in unserer Aula statt. (2007, 2012, 2017)

Die Auszeichnung nahm der Staatsminister für Kultus Christian Piwarz vor.

 

         

 

Ergebnis des Verfahrens

Das Landkreis-Gymnasium St. Annen Annaberg-Buchholz hat sich in diesem Jahr der dritten Rezertifizierung gestellt. Erstmalig wurde ihm das Siegel im Ergebnis des Verfahrens 2007 verliehen. Die Jury aus Vertreterinnen der Schulaufsicht und weiteren Akteuren in der Beruflichen Orientierung schätzt ein, dass die Schule die Standards einer Siegelschule nach wie vor erfüllt. Sie hat damit das Siegel erneut erfolgreich verteidigt und kann es für weitere fünf Jahre bis einschließlich 2027 tragen.

 


Einschätzung pro Siegelstandard

 

Standard Systematische Konzeptarbeit

Die Schule verfügt über ein solides Konzept zur Beruflichen Orientierung. Relevante Fachinhalte, Projekte und Maßnahmen sowie die Angebote externer Partner sind darin zielführend systematisiert. Eine BO-Arbeitsgruppe koordiniert die Umsetzung des Konzepts als pädagogische Querschnittsaufgabe. Zwei BO-Lehrkräfte (aus der Stammschule und der Außenstelle) haben die Federführung kürzlich von einer langjährig verantwortlichen, sehr engagierten Lehrerin übernommen. Die BOArbeitsgruppe hat das Konzept in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und an aktuelle Entwicklungen angepasst. So wurden z. B. Online-Angebote zur BO aufgenommen und das Thema Schülerfirmen in den Wahlgrundkurs integriert. Die Evaluation von Angeboten wurde ausgebaut, z. B. indem verstärkt Schülerrückmeldungen eingeholt werden. Das BO-Konzept ist auf der Schulwebsite und im Schulhaus in beispielhafter Weise für Eltern, Schüler sowie Projekt- und Praxispartner transparent gemacht. Sächsisches Qualitätssiegel für Berufliche Orientierung Verfahren 2022 Einschätzung der Beruflichen Orientierung des Landkreis-Gymnasiums St. Annen Annaberg-Buchholz

 

Systematische Kompetenzförderung

Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern in bewährter Weise vielfältige Möglichkeiten, eigene Kompetenzen zu erkunden und individuelle Interessen zu entwickeln. Es gibt ein breites Spektrum an Angeboten wie z. B. die Projekttage „Wer bin ich – was will ich?“ in den Klassen 9 und 10, das Projekt „Fit4Job“ oder die Workshops „Talente für Sachsen“ und „Talenteschmiede“. Die Schülerinnen und Schüler können sich weiterhin an Planspielen, an Projekten mit der Bergakademie Freiberg und dem Netzwerktag beteiligen und in Schülerfirmen und verschiedenen Arbeitsgemeinschaften mitwirken. Besonders hervorzuheben ist das Projekt „Clever in den Job" in der Jahrgangsstufe 11, das sich mit verschiedenen Modulen fächerverbindenden Unterrichts bewährt hat. Module sind z. B. Persönliches Profil, Möglichkeiten nach dem Abitur, Bewerbungstraining und lebenspraktische Informationen. Ab Klassenstufe 9 werden systematisch aufeinander aufbauende Testverfahren eingesetzt (Berufswahltest, Eignungstests, Assessment Center), um die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung realistischer beruflicher Ziele und einer zunehmend selbstständigen Übergangsplanung zu unterstützen. Angebotsbegleitend oder speziell thematisiert erhalten die Jugendlichen Rückmeldungen zur ihrer Kompetenzentwicklung. Der Schule ist es seit dem letzten Audit gelungen, die Zusammenführung der Ergebnisse aus verschiedenen Fächern und Projekten im Berufswahlpass und damit die Selbsterkenntnis der Schülerinnen und Schüler bezüglich ihrer Stärken und Potenziale zu verbessern. Besonderes Engagement und besondere Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden wertgeschätzt. Die Schule bzw. Schülergruppen wurden mehrfach für BO-Aktivitäten ausgezeichnet, z. B. als beste Schule bei SCHAU REIN! und mit einem 1. Platz im Landeswettbewerb der JUNIORSchülerfirmen.

 

Systematische Praxisorientierung

Die Vermittlung von Praxis hat in der BO-Arbeit der Schule einen unverändert hohen Stellenwert. Dem pandemiebedingten Ausfall von Praktika und Praxisangeboten begegnete die Schule durch das Nachholen von Angeboten und die Nutzung virtueller Möglichkeiten, z. B. der Online-Akademie „Dein erster Tag“. Grundsätzlich werden über die Klassenstufen hinweg vielfältige Praxiseinblicke und Praxiserfahrungen ermöglicht. Die Aktivitäten und Angebote umfassen Exkursionen im Rahmen des Fach- und Profilunterrichts, Betriebserkundungen, das zweiwöchige Praktikum in der Klasse 9, das Kurzpraktikum in der Jahrgangsstufe 11, den Besuch von Bildungsmessen der Wirtschaftsförderung Erzgebirge, die Teilnahme am "Tag der offenen Hochschultür" und an der „Woche der offenen Unternehmen“ sowie die Nutzung von Wettbewerben für praktische Forschungsaufgaben. Besonders hervorzuheben ist der Wahlgrundkurs "Fit4Job", in dem nun die Schülerfirmen umgesetzt werden. Bemerkenswert ist zudem, dass viele Unterrichtsfächer über eine Zusammenarbeit mit externen Partnern praxis- und berufsorientierende Bezüge herstellen. Der Fokus der gemeinsamen Bemühungen ist darauf gerichtet, die Region zu stärken. Exkursionen, Betriebsbesichtigungen und Praktikumsbesuche werden gezielt durch die Klassenlehrkräfte begleitet und genutzt, um Betriebe, Studiengänge und Berufsanforderungen kennenzulernen. Die Vor- und Nachbereitung der Praxiserfahrungen erfolgt methodisch vielfältig in unterrichtsbezogenen und individuellen Kontexten. Die Praxisangebote sind das Ergebnis langjähriger bewährter Netzwerkkontakte mit Projektträgern, Unternehmen und Hochschulen und vielfach durch Kooperationsvereinbarungen untersetzt. LSJ 2022 3 Anerkennung verdient zudem, die langjährige aktive Mitgliedschaft des Gymnasiums im regionalen Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT.

 

Zielführende Prozessbegleitung

Die individuelle Prozessbegleitung wird im Zusammenwirken von Klassenlehrkräften, Beratungslehrerin, BO-Lehrerin, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit und Eltern gewährleistet. In Klasse 9 erfolgt eine Erfassung der Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des ersten BOProjekttages und im Folgenden individuell im Berufswahlpass. Damit ist stets eine Grundlage für Beratungsgespräche vorhanden. In der prozessbegleitenden Arbeit werden auch Studienrichtungen im Sport speziell thematisiert, die für die Mädchen und Jungen an der Außenstelle „Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal“ von Bedeutung sind. Auch ehemalige Schülerinnen und Schüler unterstützen die BO aktiv, z. B. durch Mitwirkung im Projekt „Clever in den Job". Die Elternarbeit wird vielfältig umgesetzt von Elternabenden, über Einzelgespräche bis hin zu Angeboten von Elternvertretern wie z. B. die Bereitstellung von Praktikumsplätzen. In der Sekundarstufe II wird den Jugendlichen die Gestaltung ihres BO-Prozesses bewusst in Eigenverantwortung übergeben, wobei diese wissen, dass sie sich bei Unterstützungsbedarf immer an ihre Ansprechpersonen wenden können. Aus Sicht der Jury gelingt es der Schule, jede Schülerin und jeden Schüler individuell zu begleiten und für den Übergang von der Schule in den weiteren Bildungsweg zu stärken.

 

Standard Berufswahlkompetenz

Die befragten Schülerinnen und Schüler brachten generell ihre Wertschätzung hinsichtlich der Angebote zur BO zum Ausdruck. Die älteren Schülerinnen und Schüler überzeugten mit klaren, realistischen Berufswünschen und guter Kenntnis über die Zugänge zum Wunschberuf. Ebenso wurde die Auseinandersetzung mit beruflichen Alternativen deutlich. Alle befragten Schülerinnen und Schüler konnten in ihren Berufswahlpässen Dokumente zeigen, die die Auseinandersetzung mit ihren Stärken und Potenzialen belegen und waren in der Lage, sich zu ihren Stärken und Interessen zu äußern. Eine zunehmend bessere Aussagefähigkeit der Jugendlichen zu Berufswünschen, Studiengängen und deren Anforderungen war mit aufsteigender Klassenstufe feststellbar. Die meisten Mädchen und Jungen, die bereits eine Berufswahlentscheidung getroffen hatten, konnten diese überzeugend begründen. Dabei wurde deutlich, dass die Praxiserfahrungen und die individuelle Begleitung durch Ansprechpersonen in der Schule eine wichtige Rolle gespielt haben.

Im Spiegel der Presse

LandkreisKURIER 3/2023                      

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Minister Piwarz hat eine Urkunde im Gepäck. Und unter den Gästen sind neben Schülern und Lehrern auch Landrat Rico Anton und Vertreter der Handwerkskammer und IHK. Immerhin geht es um Berufsorientierung: "Seit 2007 wird das Qualitätssiegel für berufliche Orientierung verliehen. Das Landkreisgymnasium St. Annen ist seit Anbeginn mit dabei. Und das ist wirklich eine Besonderheit in Sachsen, denn es ist nicht nur das einzige Gymnasium was zum dritten Mal rezertifiziert wurde, sondern es ist vor allem nur eines von fünf Gymnasien hier im Freistaat, die dieses Siegel der Berufsorientierung tragen. Und das bei weit über 100 Gymnasien, die wir in Sachsen haben. Das zeigt schon das Alleinstellungsmerkmal. Und es zeigt, mit welchem Augenmerk und Engagement hier das Thema Berufliche Orientierung gelebt wird und dieses Siegel völlig zurecht verliehen wird.", übermittelt Sachsens Kultusminister Christian Piwarz in seinem Grußwort. Und auch wenn die Gymnasien die klassischen Sprungbretter auf dem Weg zum Studium seien, brauche es doch Orientierung, so der Minister. Heute stünden jungen Menschen so viele Chance offen, dass man sich darin erstmal zurechtfinden müsse. So sei das Engagement des Landkreisgymnasiums St. Annen die Chance, dass sich Schüler ausprobieren können. Nicht nur zu wissen, was man später machen möchte, sondern auch zu wissen, was man nicht möchte, sei heute elementar wichtig. Piwarz: "Und Sie hier in Annaberg-Buchholz sind quasi Vorreiter. Wir haben ganz oft die Diskussionen mit Vertretern der Handwerkskammern, der Industrie- und Handelskammern, die sagen: ihr müsst noch mehr in Richtung beruflicher Orientierung tun. Und da kommt immer wieder der Satz: Auch die Gymnasien müssen sich dafür öffnen. Und da kann ich sagen: Es gibt ja Gymnasien, die das geradezu vorbildhaft tun, die auch Vorbild und Inspiration, hoffentlich, für viele andere Gymnasien sind, sich dafür zu öffnen. Und da will ich die Gelegenheit nutzen, das hier nicht nur zu würdigen, sondern vor allem auch mal Danke zu sagen."
Einen Dank überbringt auch Landrat Rico Anton. Er schätzt ein, dass sich die Arbeitswelt extrem gewandelt hat. Und es sei gar nicht mehr so selten, dass der erste Beruf, der ergriffen wird, gar nicht derjenige ist, in dem man bis zum Ruhestand auch arbeiten wird: "Immer wieder Veränderungsprozesse bestimmen die heutige Arbeitswelt und ich glaube, es ist trotzdem prägend für ein Leben, ob der erste Schritt ins Berufsleben ein erfolgreicher wird. Und ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass es ein erfolgreicher wird, die steigt mit der guten Vorbereitung auf diesen ersten Schritt. Deswegen ist das, worum es heute geht, was dem Zertifizierungsverfahren zugrunde liegt, etwas sehr Bedeutsames. Und es zeigt auch die Verantwortung, die hier das Landkreisgymnasium übernimmt.", so der Landrat des Erzgebirgskreises.
Dafür steht das Siegel, das von Minister Piwarz und der Arbeitsagentur nun zum vierten Mal übergeben wird. Verbunden auch mit einer finanziellen Unterstützung über 1.000,- Euro.
Und einen besonderen Dank gibt es für Dr. Kerstin Lehmann, die Pionierin und Seele der beruflichen Orientierung im Landkreis-Gymnasium. Sie übergibt dieses Feld nun an ihre Nachfolgerin, die das nicht erst als Lehrerin kennenlernen dufte, sondern bereits als Schülerin an diesem Haus. (https://www.kabeljournal.de/index.php?id=9 )


Quellen Bilder Übergabe Qualitätssiegel BO/StO:

https://www.facebook.com/SMKsachsen/photos/pcb.2879527702180049/2879527262180093/

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